Dreieinhalb Wochen nach seinem Vortrag über Trainingslehre, Steuerung und Spiro-Ergometrie hat Sportwissenschaftler Göran Blaschke, gebürtig aus Bielefeld, jetzt in Rheine ansässig, am Sonntag sieben Athleten von Trispeed Marienfeld ausdauerspezifisch „vermessen“.
Blaschke und sein Kollege Tobias Lüke von der Agentur Leistungssprung hatten den Ergometer-Test auf dem Rad angeboten. Bis zur aerob-anaeroben Schwelle wurde im drei-Minuten-Takt die Wattzahl jeweils um den Wert 25 gesteigert. Nach Erreichen der Schwelle wurde die Taktzahl auf 30 Sekunden verringert. Getreten wurde bis zur vollen Erschöpfung (volle Ausbelastung).
Anschließend erhielten die Teilnehmer ihre Auswertung erklärt. Ferner gaben die Sportwissenschaftler im Gespräch erste Trainingsempfehlung. In den nächsten Tagen werden die Auswertungen verfeinert, die Werte, Kurven und Diagramme ausgedruckt und die Trainingsempfehlungen schriftlich verfasst.
In der Winterzeit empfehlen die Trainingsberater – beide Ironman-Finisher – den Athleten sechs Trainingseinheiten pro Woche, je zwei pro Disziplin. Einige der Marienfelder Athleten würden zuviel trainieren, sagte Tobias Lüke, der sich selbst gerade auf einen 100-km-Lauf vorbereitet und auch „nur“ vier bis fünf Läufe pro Woche absolviert. Radeinheiten im Winter sollten mindestens eineinhalb Stunden lang sein, Laufeinheiten eine Stunde, so Lüke. Eine schnelle Einheit pro Woche und eine lange Einheit empfiehlt er. In welchem Tempo und in welchem Pulsbereich gelaufen werden soll, konnten die Experten anhand der aerob-aneroben Schwelle jedem einzelnen Teilnehmer genau erklären.
In drei Monaten wird nun ein zweiter Test gemacht. Geplant ist diese Untersuchung am Sonntag, 3. Juni, in Marienfeld, ebenfalls in der Sporthalle Marienfeld. „Wir wollen sehen, wie sich der einzelne weiterentwickelt hat“, sagt Göran Blaschke. Übrigens: Von einem Dreikämpfer waren die Trainingsberater aus Rheine besonders angetan: Youngster Marco Pietsch erzielte einen besonderen Sauerstoff-Transportwert. „Wir haben erst ein einziges einmal jemanden gehabt, der einen noch besseren Wert hatte“, berichtete Göran Blaschke aus seiner Statistik.