„Eisschwimmen“ nennt sich ein neuer Trend, der an Beliebtheit gewonnen hat, seit vor drei Jahren — unter anderem unter Mithilfe des früheren Weltklasseschwimmers Christof Wandratsch — begonnen wurde, die Deutschen Meisterschaften in Burghausen im Januar als großes Event zu inszenieren. Am Samstag des 2. Advent fanden nun die ersten Norddeutschen Meisterschaften in Hannover statt. Geschwommen wurde im Silbersee bei einer Wassertemperatut von 5,7 Grad. Vier Schwimmer vom Wiedenbrücker TV gingen an den Start und erzielten gute Resultate.
Geschwommen werden darf bei den „Eismeisterschaften“ nur in Schwimmhose und Badeanzug; den Kopf schützt eine Badekappe und eine Schwimmbrille. Das 70-köpfige Teilnehmerfeld setzte sich aus Schwimmern zusammen, die aus ganz Deutschland sowie aus Lettland, Polen, den Niederlanden und Österreich angereist waren.
Melanie Kampmeier (42), seit über zehn Jahren Kassenchefin des TRISPEED, startete über 50m Freistil und 100m Brust. Über 50 m Freistil gewann sie Ihre Altersklasse und die offene Wertung . Mit 46,56 Sekunden hatte Kampmeier als Norddeutsche Meisterin genau 1,5 Sekunden Vorsprung auf Barbara Resch, die frühere Bundestrainerin der Rettungsschwimmer. Über die 100m Brust wurde Kampmeier Zweiter in der Altersklasse und dritte in der offenen Wertung.
Ehemann Markus Kampmeier gewann über 100 m Brust die offene Wertung und nahm den Titel des Norddeutschen Meisters mit in die Emsstadt. Über 50 m Freistil schwamm Kampmeier als Gesamtzweiter auf Rang eins in seiner Altersklasse .
Die WTV-Schwimmer hatten sich langfristig auf die Meisterschaft vorbereitet. Seit September trainierten sie wöchentlich im Alberssee, um sich an die kalten Temperaturen zu gewöhnen. „Man muss regelmäßig ins kalte Wasser , denn bei diesen Temperaturen spürt man jede weitere Abkühlung“, erklärte Markus Kampmeier. Mit Saunagängen unmittelbar vor und nach den Wettkämpfen heizten sich die Teilnehmer auf. „Es ist aber immer eine Überwindung, ins Wasser zu gehen“, sagte Kampmeier. Auch sollte sich niemand überschätzen, warnt er eventuelle Nachahmer. Ohne regelmäßiges Training solle man nicht ins eisige Wasser springen, so der Langstreckenschwimmer des WTV. Die Wiedenbrücker Schwimmer planen auch in den Wintermonaten wöchentlich im Albersee zu trainieren.